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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mord wegen Sport



Bobby
27.09.13, 17:39
Wie der Guardian berichtet, sind zwischen dem 4. Juni und dem 8. August insgesamt 44 nepalesische Gastarbeiter auf den WM-Baustellen in Katar wegen Herzversagens oder Arbeitsunfällen im Zuge der katastrophalen Bedingungen gestorben.

Der Weltfußball-Verband FIFA zeigte sich über die Berichte „besorgt“ und kündigte an, die Verantwortlichen aus dem Wüstenstaat zu kontaktieren......

Der Guardian-Bericht ist in der Tat höchst alarmierend. Demnach hat der Internationale Gewerkschaftsbund ITUC ausgerechnet, dass mindestens 4.000 Gastarbeiter ihr Leben gelassen haben werden, ehe das erste WM-Spiel angepfiffen wird. Die vielen Todesfälle gehen vor allem auf die katastrophalen Bedingungen zurück.
Zwangsarbeit bei Temperaturen von 50 Grad, die Verweigerung von Trinkwasser und die unhygienischen Bedingungen in den überfüllten Unterkünften seien der Grund. Außerdem hätten die Gastarbeiter, deren Pässe eingezogen worden seien, keinen Lohn erhalten.

Verschwörung zwischen der FIFA und den katarischen Verantwortlichen?

ITUC-Generalsekretärin Sharan Burrow erhob schwere Vorwürfe gegen die FIFA. Anstatt die Not der asiatischen Migranten zu lindern, gebe es eine „Verschwörung“ zwischen der FIFA und den katarischen Verantwortlichen. „Wenn es die FIFA wirklich ernst meint, würde sie mit ihrer Macht für menschenwürdige Arbeitsverhältnisse sorgen oder den Gastgebern die WM entziehen“, sagte Burrow der Nachrichtenagentur AP. ...

Es sind dabei nicht die ersten Negativschlagzeilen rund um das umstrittene WM-Turnier im Wüstenstaat. Derzeit untersucht die FIFA-Ethikkommission unter Vorsitz von Chefermittler Michael Garcia die Korruptionsvorwürfe rund um die WM-Vergabe an das Land.
Streit gibt es auch um den Termin der Veranstaltung. Die WM soll aufgrund der hohen Temperaturen im Sommer nun in die Wintermonate verlegt werden, was insbesondere auf starken Widerstand in England stößt."

Qualle und mehr TAZ Hier (http://www.taz.de/Zwangsarbeit-fuer-Fussball-WM/!124516/)


Das hat Sepp Blatters korrupter Fußball-Verband nun davon.

Völlig egal, wie sinnlos eine WM in Katar ist und wie viele Menschen sterben..beim ersten Spiel werden kleine Kinder an den Händen der Fußballer auflaufen und ein Banner tragen, auf dem FairPlay steht.

Setzen, FIFA, sechs.

Gruß

Bobby

wacheia
27.09.13, 19:13
Schlimm, dass es soetwas gibt.

Das erregt - zu Recht - die Aufmerksamkeit auch in Deutschland.

Verwunderlich ist aber, dass sich auch Menschen darüber aufregen, die vor einer Woche noch der CDU ihre Stimme gegeben und damit dafür gesorgt haben, dass es auch in Deutschland weiterhin möglich ist, Menschen als Werkvertragssklaven auszubeuten und zu menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten zu lassen.

Nicht nur in Schlachthöfen ...

Bobby
27.09.13, 19:52
Was ist daran verwunderlich? Manche Menschen halten Katar ja auch für einen hartnäckigen Schnupfen

Beingodik
27.09.13, 20:41
In Brasilien soll es auch Arbeitssklaven rund um die WM Stadien geben. Habe ich zumindest so im ZDF Videotext gelesen. Meiner Meinung nach sollten solche Staaten umgehend die WM entzogen bekommen und die Ausrichtung an Länder gegeben werden, die Arbeitnehmer nicht ausbeuten. Ok, dann fällt aber Deutschland auch schon wieder aus...

wacheia
27.09.13, 21:32
In Brasilien soll es auch Arbeitssklaven rund um die WM Stadien geben. Habe ich zumindest so im ZDF Videotext gelesen. Meiner Meinung nach sollten solche Staaten umgehend die WM entzogen bekommen und die Ausrichtung an Länder gegeben werden, die Arbeitnehmer nicht ausbeuten. Ok, dann fällt aber Deutschland auch schon wieder aus...

Wer sollte sich denn dafür einsetzen, dass solchen Staaten das sportliche Großereignis entzogen wird?

Deutschland könnte es nicht sein. Dort duldet die Regierung das moderne Sklaventum.

Alles nur zum Wohle der Wirtschaft ...

Aber das hast Du ja schon erwähnt.

wacheia
27.09.13, 21:46
...bin ich denn hier im alten Rom mit Sklaven gelandet???
Solches Gejammer in einem so reichen Land wie Deutschland,wo sich die user alle Jahre neu Hard und anderes, eigentlich unnötiges elektronisches Zeug leisten können leisten da muss es schon sehr schlimm sein.
Dann noch Katar mit Deutschland vergleichen.....ohne Worte!

Du bist in Deutschland gelandet.

Das ist das reiche Land, in dem die Regeirung verhindert, dass Unternehmen Menschen ausbeuten und wie Sklaven halten.

Falls Du Dich ein wenig in die Materie einlesen willst:

Klick (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/schlachtbetriebe-dumpingstandort-deutschland/7960802.html)

wacheia
27.09.13, 21:58
Wäre auch schlimm, wenn dass Billigschnitzel 10 Cent teurer würde.

Da drückt man schon mal alle Augen zu.

Wer einen Stundenlohn von 3 Euro für menschenwürdig hält, der macht mir Sorgen ...

Ob man solchen Leuten mal ein halbes Jahr ein Leben unter solchen Bedingungen wünschen sollte?

wacheia
27.09.13, 23:16
Das halte ich auch so.

Schlachtet und zerlegt der Fleischer Deines Vertrauens alles noch selbst?

Aber das ist ja auch egal.

Die Frage ist, ob man sich nur für sein eigenes Portemonnaie und den eigenen Wohlstand interessiert oder auch für die Lebensumstände ausgebeuteter Menschen.

Dass Mutti dem Wahlvolk ziemlich erfolgreich eingeredet hat, es gehe in Deutschland allen Menschen gut, heißt ja nicht, dass das stimmt.

Hungerlöhnern und Werkvertragssklaven geht es schlecht. Deutschland ist in Europa zum Billiglohnland mit Ausbeutermethoden geworden.

Um zum Ausgangsposting zurück zu kommen:

Wer CDU gewählt hat und sich dann über Sklaventum und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen auf katarischen Baustellen beschwert, der verhält sich widersprüchlich.

Oder er vertritt die Überzeugung, in Deutschland sei Sklaventum und Ausbeutung in Ordnung.

Duke
28.09.13, 00:22
Na und !

Trotzdem werden alle schauen und das geschehene verdrängen.

„The games must go on!“
(Avery Brundage)

Beingodik
28.09.13, 07:53
...bin ich denn hier im alten Rom mit Sklaven gelandet???
Solches Gejammer in einem so reichen Land wie Deutschland,wo sich die user alle Jahre neu Hard und anderes, eigentlich unnötiges elektronisches Zeug leisten können leisten da muss es schon sehr schlimm sein.
Dann noch Katar mit Deutschland vergleichen.....ohne Worte!

Hmmm, ich dachte immer, gerade in irgendwelchen arabischen Emiraten würden Milch und Honig fliessen... Wird man(n) immer wieder eines besseren belehrt :wink2:

Beingodik
28.09.13, 08:08
Wäre auch schlimm, wenn dass Billigschnitzel 10 Cent teurer würde.

Da drückt man schon mal alle Augen zu.

Wer einen Stundenlohn von 3 Euro für menschenwürdig hält, der macht mir Sorgen ...

Ob man solchen Leuten mal ein halbes Jahr ein Leben unter solchen Bedingungen wünschen sollte?

Arbeitgeberpräsident Wuff (Hundt) hatte sich mal dahingehend geäussert 3 Euro wären doch human. Und Fipsis Splittergruppe findet solche Löhne sowieso gut...

Bobby
28.09.13, 10:50
Also mir geht der Vergleich mit einer politischen Partei in Deutschland einfach zu weit.

Nochmals das Zitat aus dem Artikel:
"Zwangsarbeit bei Temperaturen von 50 Grad, die Verweigerung von Trinkwasser und die unhygienischen Bedingungen in den überfüllten Unterkünften seien der Grund. Außerdem hätten die Gastarbeiter, deren Pässe eingezogen worden seien, keinen Lohn erhalten."

Bei allen Argumenten gegen die CDU kann ich mir nicht vorstellen, dass in ihrem Parteiprogramm steht: Entzieht den Leiharbeitern das Trinkwasser!

Meine Meldung war eher als Sport-Wirtschafts-Meldung gedacht, die den Zusammenhang der vorhandenen wirtschaftlichen Interessen an der Austragung der Fußball WM an einem völlig falschen Ort und deren menschenunwürdige Umsetzung reflektiert....weniger als Podium für innerdeutsche Parteidiskussionen.

Und damit unser lieber wacheia "beruhigt" ist...Weniges hätte mir persönlich ferner gelegen, als CDU zu wählen, deswegen stehe ich momentan deutschlandpolitisch gesehen auch etwas dumm rum ;)

Aber jetzt bitte zum eigentlichen Thema zurück.

Gruß

Bobby

dime1
28.09.13, 21:52
Auch damit macht sich Katar nicht beliebt.

Katar – Erst Berichte über Zwangsarbeit auf den Baustellen zur WM 2022, jetzt neue Vorwürfe.
Clubs aus der katarischen Liga sollen ausländische Fußballprofis nicht bezahlt und ihnen die Ausreise verweigert haben. Entsprechende Recherchen der internationalen Fußballspieler-Gewerkschaft FIFPro liegen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS)” vor. Die FIFA soll schon seit einigen Monaten ermitteln.