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fritzmuellerde
10.04.10, 06:31
Außerordentlicher DFB-Bundestag in Frankfurt
Schiri-Wesen wird reformiert

Das deutsche Schiedsrichterwesen wird reformiert. Das beschloss der DFB am Freitag (09.04.10) bei seinem Außerordentlichen Bundestag in Frankfurt/Main.

Künftig sollen die Schiedsrichter professioneller betreut und die entscheidenden Stellen von neutralem Personal besetzt werden. Zudem beschloss man eine transparentere Kommunikation innerhalb des Fußballs. Der designierte Schiedsrichter-Chef Herbert Fandel setzt dabei auf Teamarbeit. Ämterhäufung soll es ebenso nicht mehr geben wie Wunschansetzungen. "Wer Schiedsrichter ansetzt, kann keine Beobachter ansetzen und umgekehrt", kündigte der frühere FIFA-Referee an.

Keine Abhängigkeiten mehr

Fandel will aus der Arbeit das auffällige Krisenpotenzial herausnehmen, so dass "jeder erkennen kann, dass das Schiedsrichterwesen unabhängig und neutral ist. Es darf keine Abhängigkeiten geben", so Fandel. Am 21. Mai wird er die Nachfolge von Volker Roth als Schiedsrichter-Boss antreten. Statt Schiedsrichterausschuss wird das höchste Gremium künftig Schiedsrichter-Kommission heißen. Als deren Chef muss Fandel dem DFB-Bundestag als höchster Verbands-Instanz Bericht erstatten.

DFB-Präsident Theo Zwanziger war in seiner Eröffnungsrede vehement für eine Neugestaltung des Schiedsrichterwesens eingetreten. "Reform heißt nicht, dass alles, was gemacht wurde, auf den Kopf gestellt wird. Aber was von der Kommission um Herbert Fandel erarbeitet und vom Präsidium verabschiedet wurde, ist für den Spitzenbereich zwingend. Und was für die Liga gut ist, kann auch Auswirkungen auf die Basis haben", sagte Zwanziger.
Ligapräsident begrüßt die Reform

Auch Ligapräsident Reinhard Rauball begrüßte die Reform. "Wir brauchen ein neues Schiedsrichtersystem. Es war nicht alles schlecht, aber es darf auf keinen Fall sein, dass die Schiedsrichterei ein Geheimort ist", erklärte Rauball. Er brach zugleich eine Lanze für die knapp 80.000 ehrenamtlichen Unparteiischen in Deutschland. "Die aufgetretenen Fehler haben nichts mit den vielen Idealisten auf Kreisebene zu tun, die ihre Arbeit Woche für Woche zum Wohle des deutschen Fußballs getan haben", sagte Rauball.

Die 252 anwesenden Delegierten segneten die Reform ohne Gegenstimme ab. Das Schiedsrichterwesen war der einzige Tagesordnungspunkt des Bundestags. "Wir haben jetzt eine ganz klare Grundlage. Am 21. Mai tritt alles in Kraft, das wird schon Auswirkungen auf die neue Saison haben. Das freut mich persönlich", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger nach dem Ende der nur 90-minütigen Versammlung.

Quelle Sportschau (http://www.sportschau.de/sp/fussball/news201004/09/dfb_bundestag.jsp)