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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Chef-Trainer Fred Rutten mit sofortiger Wirkung beurlaubt



Grobistar
26.03.09, 20:16
Fred Rutten ist nicht mehr Chef-Trainer des FC Schalke 04. Die Königsblauen haben ihren Coach am heutigen Donnerstag (26.3.) mit sofortiger Wirkung beurlaubt.

Josef Schnusenberg, Vorstands-Vorsitzender des FC Schalke 04, teilte dem 46-Jährigen diesen Beschluss in einem „sehr sachlichen und teilweise auch emotionalen Gespräch“ am späten Nachmittag mit. Der verbliebene Trainerstab mit Mike Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck wird vorübergehend das Training leiten.

Fred Rutten hatte sein Amt auf Schalke am 1. Juli 2008 angetreten. In der laufenden Saison haben die Knappen allerdings mit dem Ausschieden in der Qualifikationen zur Champions League, dem Aus als Tabellenletzter der Gruppenphase des UEFA-Cups und dem Ausscheiden im Viertelfinale des DFB-Pokals bislang alle gesteckten sportlichen Ziele verfehlt. In der Bundesliga rangiert das Team derzeit lediglich auf Platz acht.

Quelle:www.schalke04.de

Axel Rose
27.03.09, 07:56
Gelsenkirchen. Nach einer lustlos verfolgten Trainingseinheit am Vormittag zog der FC Schalke 04 die Konsequenzen: Fred Rutten ist nicht mehr Trainer der Knappen. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.

Der Berg kreißte und gebar eine Maus. Das kann man, frei nach Horaz, über die Turbulenzen der letzten Tage beim FC Schalke 04 sagen. Denn erst am gestrigen Abend beendete der Bundesligist die seit Tagen andauernde Posse um seinen Trainer Fred Rutten und gab die sofortige Trennung von dem 46-jährigen Holländer bekannt, der erst zu Saisonbeginn mit vielen Erwartungen von Twente Enschede geholt worden war

Ende hatte sich abgezeichnet

Das Ende hatte sich schon länger abgezeichnet. Denn Fred Rutten war mit seiner Mannschaft in der Champions-League-Qualifikation gescheitert, war im Uefa- und DFB-Pokal früh ausgeschieden und erfüllte auch die Erwartungen in der Bundesliga nicht. Mike Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck, das verbliebene Assistenten-Trio, sollen nun in den nächsten Tagen das Training leiten.

Trainer brach sein Schweigen

Fred Rutten hatte am Donnerstag die schon länger feststehende Trennung von ihm heftig beschleunigt und für einen turbulenten Tagesverlauf beim FC Schalke 04 gesorgt. Der Trainer brach nämlich sein langes Schweigen und nahm zu seiner scheibchenweise vorgenommenen Demontage Stellung: „Vom Vorstand hat mir Peter Peters am Dienstag gesagt, dass ich nächstes Jahr hier keine Zukunft mehr habe.” Aber noch sei er Cheftrainer in Schalke, ließ er nachdrücklich nach dem Vormittagstraining wissen. „Ich bin Profi und gebe immer 200 Prozent. Und wenn ich auf dem Platz stehe, macht die Arbeit auch Spaß.”

Das mit den 200 Prozent hatte Rutten wirklich gesagt, und das nach einem Training, das er schon gestern in Gänze von seinem Assistenten Mike Büskens hatte leiten lassen. Der Chef hatte indes über zwei Stunden so getan, als ginge ihn die ganze Sache nichts mehr an. Der Holländer nutzte die Zeit für das eine oder andere Schwätzchen am Rande mit den wenigen Fans am Vormittag. Und nicht für alle einsehbar, gab er auch das eine oder andere Autogramm. Heimlich wohl deshalb, weil der interne Strafenkatalog das während des Trainings verbietet.

Fernab der Mannschaft

Fast glaubte man schon, Fred Rutten würde sich in seinem offensichtlichen Rede-Bedürfnis auch mit den gelben Plastik-Männchen aus der Freistoß-Mauer unterhalten, da trieb es ihn nach 56 Minuten dann doch entschlossen in die Spielfeldmitte. Aber da war dann Christos Papadopoulos, der Konditionstrainer, sein nächster Gesprächspartner.

Darüberhinaus demonstrierte der 46-jährige Ex-Profi fernab der Mannschaft, was er rein fußballtechnisch noch drauf hat. Rutten ließ den Ball auf seinem Fuß tanzen, bevor er dann auch noch mit seinem Landsmann Youri Mulder einen lockeren Kick absolvierte. Einmal allerdings, das sei auch erwähnt, nahm Fred Rutten doch am Training teil und spielte einen Ball zurück, den die Torhüter bei ihren Übungen verballert hatten.

Das am Donnerstag war also kein normales Training, sondern es sah in Teilen nach Provokation und nach Abschied aus. Fred Rutten zwang seine Vorgesetzten nach der Herumeierei seit der Niederlage gegen den Hamburger SV zum Handeln. Der Schalker Vorstand befasse sich mit der Problematik, hieß es im Anschluss an das Training. Über sieben Stunden brauchte das Schalker Führungsgremium dann, um am Abend die Entscheidung zu verkünden. Die habe man dem Trainer, so der Vorsitzende Josef Schnusenberg, „in einem sachlichen und teilweise auch emotionalen Gespräch” mitgeteilt.

Büskens und Mulder zierten sich

Das Problem war wohl auch, dass die angepeilten Interimspläne mit Mike Büskens und Youri Mulder nicht so einfach zu realisieren waren, weil sich beide in einer gewissen Art von Solidarität mit ihrem früheren Chef lange zierten. Deshalb muss die jetzt gefundene Lösung auch nicht unbedingt von langer Dauer sein. In der Schalker Presseerklärung vom gestrigen Abend war von einer vorübergehenden Lösung und nicht von einer bis zum Saisonende die Rede.

Quelle: waz.de


Gruss Axel