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fritzmuellerde
25.01.09, 15:38
Ecclestone-Millionen retten Williams
Rosbergs Arbeitgeber laut Bericht der Pleite entgangen

Der Williams-Rennstall, Arbeitgeber von Nico Rosberg, stand offenbar vor dem Aus. Laut eines Berichts konnte das überschuldete Team die Pleite nur dank Formel-1-Boss Bernie Ecclestone abwenden, der kurzfristig 15 Millionen Euro zur Verfügung stellte.

Laut der "Financial Times" soll Williams in den vergangenen beiden Jahren mehr als 50 Millionen Euro Verlust gemacht haben. Nach dem bereits Honda wegen der weltweiten Finanzkrise aus der Formel 1 ausgestiegen war sprang nun Ecclestone höchstpersönlich in die Bresche. Der 78-Jährige öffnete seine Privatschatulle und rettete den Rennstall von Sir Frank Williams mit einem Vorschuss aus seinem Einnahmetopf in Höhe von 15 Millionen Euro. Damit ist der Rennbetrieb für 2009 und 2010 gesichert. Es handele sich laut Ecclestone nur um eine Vorauszahlung, um einem Team aus einer Notsituation zu helfen.

Prekäre Lage

"Wir müssen eingestehen, dass ein Punkt erreicht ist, an dem ein weiteres Ausleihen von Geld für den Vorstand des Unternehmens nicht länger akzeptabel ist", wird Williams-Geschäftsführer Adam Parr in der von der Zeitung zitiert. Sir Frank Williams hat den Ernst der Lage erkannt. "Wenn wir im Geschäft bleiben wollen, müssen wir profitabel sein", meint der Brite. In den vergangenen drei Jahren musste der Teamchef etliche Rückschläge verkraften. Erst erfolgte die Trennung von Motorenpartner BMW, dann stiegen gleich mehrere Großsponsoren aus.

Der Tiefpunkt war in der vergangenen Saison erreicht. Das Team belegte in der Konstrukteurs-Wertung den enttäuschenden achten Rang, nur Honda und Force India holten weniger WM-Punkte. Der einst als hoffnungsvollstes deutsches Talent gelobte Rosberg musste sich in der Fahrer-WM mit Rang 13 begnügen und dabei miterleben, wie Sebastian Vettel nach dem Sieg beim Großen Preis von Italien in Monza zum neuen deutschen Star aufstieg.

Rosberg hofft auf gutes Auto

Inzwischen dürfte sich Rosberg schwarz ärgern, dass er vor der Saison 2008 ein Angebot des Topteams McLaren-Mercedes ausgeschlagen und stattdessen Hinterbänkler Williams die Treue gehalten hat. "Solche Chancen kriegst du nicht oft - und wenn, dann musst du zugreifen", sagt der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Christian Danner.

Rosberg hofft, dass sein Rennstall die weitreichenden Regeländerungen im Bereich Aerodynamik und die Rückkehr zu profillosen Slick-Reifen besser umsetzt als die Konkurrenz. "Jeder fängt wieder bei null an, und ich hoffe, dass die Leute bei Williams daraus einen Vorteil ziehen können", so der 23-Jährige unlängst in einem Interview: "Ich frage nicht nach einem Weltmeister-Auto, nur nach einem, mit dem ich konstant in die Punkteränge fahren kann. Ein paar Podiumsplatzierungen wären das i-Tüpfelchen."

Ecclestone zuversichtlich

Die Finanzkrise bereitet Ecclestone offenbar nicht allzu große Kopfschmerzen. "Wir sind nicht im Geringsten pessimistisch. Ob neun oder zehn Teams macht keinen Unterschied. Es geht nur um die Fahrer, nicht um die Teams", sagte der Brite in einem Interview mit dem britischen "Telegraph".

Ecclestone ist vor allem von Vettel angetan: "Ich halte ihn für super talentiert und mutig. Es wäre interessant, ihn im gleichen Auto wie Lewis Hamilton zu sehen - genauso wie das damals auch bei Ayrton Senna und Michael Schumacher interessant gewesen wäre." Vettel könne durchaus schon 2010 Weltmeister werden, so der Formel-1-Boss.

Quelle ZDF (http://sport.zdf.de/ZDFsport/inhalt/2/0,5676,7508898,00.html?dr=1)