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Sinakana
22.09.08, 18:12
Was sah der Assistent?
14.761 Zuschauer wurden am Samstag an der Vicarage Road beim 2:2 zwischen Watford
und Reading in der englischen Championship (zweithöchste Spielklasse) Zeugen eines
echten Phantomtores.
Der 1:0-Führungstreffer der Gäste in der 13. Minute scheint im offiziellen Spielbericht als
Eigentor von Watford-Verteidiger John Eustace auf, doch eigentlich müsste Schiedsrichter-
Assistent Nigel Bannister als "Torschütze" geführt werden. Denn außer dem Mann an der
Linie konnte, wie auf diesem YouTube-Video (http://www.spinnes-board.de/vb/links.php?url=http://www.101greatgoals.com/videodisplay/1587561/) zu sehen ist, niemand einen Treffer sehen.

"Schlechteste Entscheidung aller Zeiten"
Sogar Reading-Angreifer Stephen Hunt, der den Eckball vor dem vermeintlichen Tor zur Mitte
gegeben hatte, sprach danach "von der wohl schlechtesten Entscheidung, die ich je im
Fußball erlebt habe".
Der Rettungsversuch von Abwehrspieler Eustace hatte das Gehäuse klar verfehlt, und auch
im anschließenden Getümmel im Strafraum landete der Ball zwar an der Latte, aber es war
deutlich zu sehen, dass niemand das runde Leder im Tor untergebracht hatte.
Der Watford-Torhüter hatte sich den Ball bereits für einen Abstoß zurechtgelegt, als er einen
Pfiff hörte. Erst dann wurde er darauf aufmerksam, dass der Linienrichter einen Treffer ange-
zeigt hatte.

Jüngster Referee im Stich gelassen
Schiedsrichter Stuart Attwell, mit 25 Jahren der jüngste Referee der Liga, hatte, nachdem
sein Assistent fälschlicherweise die Fahne gehoben hatte, auf Tor für Reading entschieden.
In der Folge halfen auch alle verzweifelten Proteste der Watford-Spieler beim Unglücksraben
an der Seitenlinie nicht. Auch Reading-Manager Steve Coppell glaubt inzwischen, dass ein
Wiederholungsspiel wohl die fairste Lösung nach der gravierenden Fehlentscheidung ist.

"Das war nicht richtig"
"Ich habe es gesehen und bin zum Schluss gekommen, dass es nicht richtig war", sagte
Coppell am Montag. "Wenn ein Wiederholungsspiel angeordnet wird, weil es korrekt ist, dann
hätte ich keine Einwände dagegen."
"Ich bin mir nicht sicher, ob es schon einmal einen ähnlichen Vorfall gegeben hat, aber wenn
die Leute auf eine Wiederholung der Partie entscheiden, dann wäre ich glücklich damit. Ich
habe Sympathien für Watford, doch ich weiß nicht, was ich sagen soll, um es wiedergutzu-
machen", so der Reading-Manager.
Schiedsrichter-Funktionär Paul Rejer äußerte sich ähnlich: "Es sieht so aus, als ob ein Fehler
gemacht wurde, und die Angelegenheit wird jetzt von uns untersucht."

Wiederholungsspiel 1994 in Deutschland
In der deutschen Bundesliga war 1994 ein Spiel nach einem ähnlichen Schiedsrichterfehler
wiederholt worden. Die Partie zwischen Bayern München und dem 1. FC Nürnberg (2:1) wurde
neu angesetzt, nachdem ein Phantomtor von Thomas Helmer eindeutig nicht die Linie überquert
hatte.
Während fast alle Beobacher im mit 63.000 Zuschauern besetzten Olympiastadion den Ball
"daneben" gesehen hatten und das auch durch die TV-Aufnahmen bewiesen wurde, hatte S
chiedsrichter Hans-Joachim Osmers nach Befragen seines Linienrichters Jörg Jablonski den
Treffer anerkannt.

Quelle (http://www.spinnes-board.de/vb/links.php?url=http://sport.orf.at/080922-8473/index.html)

Bobby
22.09.08, 20:32
Helmer gegen Nürnberg (http://de.youtube.com/watch?v=SsYfZFvexmQ).

Noch phantom-artiger!

Gruß

Bobby