PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : CAS widerspricht Blatter, keine Abstellungspflicht für Olympia



buedi30
06.08.08, 13:43
Werder Bremen und der FC Schalke 04 müssen Diego bzw. Rafinha nicht für das olympische Fußballturnier abstellen. Dies gab der Internationale Sportgerichtshof CAS am Mittwoch in Peking bekannt und widerspricht damit FIFA-Präsident Sepp Blattter, der dementsprechend enttäuscht auf das Urteil reagierte. Die Entscheidung ist endgültig. Ob die Bundesliga-Profis nun nach Deutschland zurückbeordert werden, ist noch offen.

Sowohl Diego als auch Rafinha waren von Brasiliens Nationalcoach Carlos Dunga für das olympische Fußballturnier nominiert worden, das nicht im Spielkalender der FIFA geführt wird. Beide Spieler hatten von ihren Arbeitgebern nicht die Spielerlaubnis erhalten. Daraufhin hatten Bremen und Schalke ebenso wie der FC Barcelona im Fall des argentinischen Nationalspielers Lionel Messi den CAS angerufen.

Dieser entschied nun nach wochenlangem Streit zugunsten der Klubs und teilte mit, dass eine Freistellungspflicht für die Olympischen Spiele aus den Statuten der FIFA nicht abgeleitet werden könne. Die Entscheidung betrifft zunächst nur die drei Vereine, die Einspruch eingelegt haben. Andere Klubs können sich allerdings mit einem Widerspruch anschließen.


"Die FIFA ist überrascht und enttäuscht über die Entscheidung, aber wir respektieren sie", erklärte Präsident Sepp Blatter am Mittwoch. "Dennoch appelliere ich an die Klubs: Lasst die Spieler an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen! Es wäre ein Akt der Solidarität in perfekter Harmonie mit dem olympischen Geist." Das olympische Turnier sei für junge Spieler eine einmalige Chance, auf hohem Niveau internationale Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln. Davon könnten nicht nur die Spieler und die Nationalteams profitieren, sondern auch ihre Klubs. "Ich bedauere, dass CAS den olympischen Geist nicht mit bei der Entscheidung berücksichtigt hat", so Blatter.

Schalke kündigt Entscheidung für den Nachmittag an
Schalke gab am Mittwoch bekannt, sich im Laufe des Nachmittags nach einer internen Beratung zur Entscheidung äußern zu wollen. Werder, das neben Diego auch den Serben Dusko Tosic nach Peking ziehen ließ, hatte bereits vor dem Urteil angedeutet, Diego selbst im Falle einer für den Verein positiven Entscheidung nicht sofort zurückbeordern zu wollen.

Die DFL begrüßte das Urteil. "Diese Entscheidung haben wir aufgrund der Sach- und Rechtslage in dieser Form erwartet. Wir haben gemeinsam mit dem DFB stets die Auffassung vertreten, dass sich weder aus den FIFA-Reglements, noch aus Gewohnheitsrecht eine Verpflichtung unserer Klubs ableiten lässt, die Spieler freizustellen", erklärte Holger Hieronymus, DFL-Geschäftsführer Spielbetrieb.

Quelle: "MSN"