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fritzmuellerde
02.06.08, 20:21
Heidfeld vor dem Aus

Seine Bilanz ist ernüchternd: Alle Qualifiying-Duelle der Saison gegen Teamkollege Robert Kubica verloren - in Monte Carlo viermal vom Polen überrundet worden und in der WM fehlen schon zwölf Punkte auf seinen 23-jährigen Teamrivalen: Nick Heidfeld ist am Tiefpunkt seiner Karriere angekommen.

Spätestens nach dem 6. WM-Lauf in Monaco muss der BMW-Sauber-Pilot, der in Monte Carlo auf dem letzten Platz landete, um seine Zukunft in der Formel 1 bangen. "Wenn er den Platz bei BMW Sauber verliert, sind seine Chancen, Weltmeister zu werden, gleich Null. Wer will ihn dann noch nehmen?", sagte BMW-Insider Hans-Joachim Stuck. Auch RTL-Experte Niki Lauda prognostiziert dem Deutschen, der in 138 Anläufen noch nie ein Rennen in der ’Königsklasse’ gewinnen konnte, düstere Aussichten. "Es wird eng für Nick. Er muss sich in den nächsten Rennen berappeln, die Zeit wird ihm BMW schon noch geben. Ob er dort nächstes Jahr noch fährt, ist derzeit nicht sein größtes Problem. Er muss schnellstens schneller werden", sagte Lauda der ’Bild’-Zeitung.

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen setzt Heidfeld mittlerweile unter Druck. Nach dem erneut schwachen Abschneiden seines Schützlings im Qualifying zum Monaco-GP (Platz 13) war Theissen sehr enttäuscht. "Ich mache mir Sorgen um die Performance, wenn wir nicht dort stehen, wo wir glauben hinzugehören. Das gilt genauso für die Technik wie für die Fahrer", sagte Theissen und fügte hinzu: "Wir können ihm (Heidfeld) nur jede Unterstützung geben. Natürlich muss er auch seinen Beitrag leisten.

Alonso für Heidfeld?

Heidfelds Vertrag bei BMW läuft noch bis Ende 2009. Bei den Weiß-Blauen will man jedoch so schnell wie möglich mit um die Weltmeisterschaft fahren. Der Traum vom WM-Titel ist für ’Quick Nick’ aber in weite Ferne geraten. Zwar bleibt der 31-Jährige in der Fahrerwertung mit 20 Punkten bester Deutscher, der Anspruch bei BMW ist aber höher. Der Rennstall braucht im kommenden Jahr zwei Fahrer, die titelfähig sind. "Er hat das Team nach vorne gebracht, aber er muss sich jetzt sputen", sagte Stuck, der davon ausgeht, dass dass sich die Münchner bereits nach Alternativen umsehen. Angeblich wird der bei Renault so gefrustete Ex-Weltmeister Fernando Alonso schon als Heidfeld-Nachfolger gehandelt.

Von einer Krise willt Heidfeld aber noch immer nicht sprechen. "Die schwierigsten Zeiten waren die, als ich im Winter nicht wusste, was nächstes Jahr passiert“, so Heidfeld, der aber einräumte: “So wie jetzt habe ich das noch nie erlebt, seit ich in der Formel 1 bin, geschweige denn davor." In Monaco saßen Heidfeld und Theissen mit dem BMW-Stab zusammen, um die Ursachen zu klären. Noch ist das Team aber nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen. Er wisse nicht, "wie wir das Problem ändern sollen", ließ Heidfeld ratlos verlauten und fügte etwas nebulös an: "Ich habe schon meine Theorien, aber die möchte ich ungern teilen, weil ich es nicht als Ausrede stehen lassen möchte."

Quelle Sport RTL (http://sport.rtl.de/formel-1/formel1_84424.php)