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NOLLE
25.04.08, 19:57
Ivan Klasnic verklagt Bremer Vereinsärzte
Der nierenkranke Fußballprofi Ivan Klasnic hat beim Landgericht Bremen Klage gegen Werders Vereinsärzte eingereicht. Der Kroate klagt ein Schmerzensgeld in Höhe einer unteren sechsstelligen Summe ein. Eine Klage auf Schadenersatz soll folgen. Angeblich seien erforderliche Behandlungen nicht eingeleitet worden.
Kommentieren wollte Werder Bremens Stürmer Ivan Klasnic die Schmerzensgeldklage nicht, die sein Anwalt Matthias Teichner am Freitag gegen Werder Bremens Vereinsärzte Götz Dimanski sowie Manju Guha per Fax beim Landgericht Bremen zustellte. Die Forderung des 28 Jahre alten Kroaten beträgt mindestens 100.000 Euro. Eine Klage auf Schadensersatz soll folgen und könnte in die Millionen gehen.
Seit seiner Einstellung bei Werder im Mai 2001 sollen Klasnics’ Blutwerte, die angeblich von Dimanski und Guha mehrmals im Jahr begutachtet wurden, nicht ordnungsgemäß kontrolliert worden sein, lautet der Vorwurf. Deshalb war für den Angreifer eine Nierentransplantation im Frühjahr 2007 unumgänglich. Derzeit lebt er mit der Spenderniere seines Vaters, die erste Niere seiner Mutter wurde vom Körper abgestoßen.
Es soll laut der Klage bereits im Mai 2001, bei der Einstellungsuntersuchung nach dem Wechsel vom FC St. Pauli zu Werder Bremen, feststellbar gewesen sein, dass es auffällige Blutwerte gab, die auf eine Fehlfunktion der Niere hätten hinweisen können. Das zumindest ist das Ergebnis eines Gutachtens, dass Klasnic bereits Ende Dezember 2005 in Auftrag gegeben hatte. Gutachter ist der Bremer Professor Arno-Ekkehard Lison, der den Kroaten behandelte. Beim Hamburger Anwalt Teichner ist er in guten Händen. Der ist auf Arzthaftungsrecht spezialisiert.
Für Werder Bremens Manager ist aber Vereinsarzt Dimanski frei von Schuld. „Wir wussten von der Klage seit einem Monat. Aber wir gehen davon aus, dass bei der Sache nichts herauskommt, und dass wir mit Dimanski in die neue Saison gehen“, sagt Allofs, betonte aber, dass der Klub Klasnic bei seiner Klage unterstützte: „Wir werden alles dafür tun, was der Wahrheitsfindung dient“. Inwieweit Klasnics rechtlicher Schritt Folgen für die momentane Vertragsverhandlungen zwischen ihm und Werder haben wird, ist nicht abzusehen. Der Vertrag des Stürmers läuft im Sommer aus. Klasnic selbst beschrieb das Verhältnis zu seinem Arbeitgeber nüchtern. „Das ist keine emotionale Angelegenheit“, sagte er , „ich gebe alles für das Team, nur das zählt für mich.“ Allofs forderte vor dem Spiel am Samstag in Karlsruhe gleichfalls höchste Leistungsbereitschaft vom Rest des Teams. „Die Champions League ist sehr wichtig für uns, das muss jedem Spieler klar sein“, sagte er. Die Bremer müssen beim KSC wegen einer Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk auf Mittelfeldspieler Torsten Frings verzichten.
Quelle (http://www.welt.de/sport/article1938511/Ivan_Klasnic_verklagt_Bremer_Vereinsaerzte.html)