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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Langstreckenmeisterschaft biegt auf die Zielgerade ein



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12.10.07, 15:30
Andreas Mäder und Reinhold Renger gehen als aussichtsreichste Titelkandidaten ins Rennen, bekommen es aber mit harter Konkurrenz zu tun
Mit dem 31. DMV 250-Meilen-Rennen biegt die BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring auf die Zielgerade der Saison 2007 ein. Der Titelkampf präsentiert sich nach acht Rennen so spannend, wie selten zuvor und eine Reihe von Teams und Fahrern haben gute Aussichten auf den Gewinn der Meisterschaft.
Eine vorzeitige Entscheidung wird am kommenden Samstag nicht fallen, denn alle Top-Teams haben bei den abgelaufenen acht Rennen des Jahres schon mindestens einmal gepatzt. Gerade deshalb ist ein gutes Ergebnis bei der Veranstaltung des AC Monheim ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die besten acht Resultate gehen am Ende in die Wertung ein und wer von den Favoriten am Ende ganz oben stehen will, muss jetzt punkten. Die Zuschauer rund um die 24,433 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife dürfen sich also auf ein spannendes Rennen gefasst machen.
Bevor am Samstagmittag pünktlich um 12 Uhr der Porsche 911 GT3 RSR von Marc Basseng (Leutenbach) und Marc Hennerici (Bonn) ins Rennen geht, muss die Truppe rund um Teamchef Wolfgang Land (Niederdreisbach) erst das Rennen gegen die Zeit gewinnen. Nach einem Unfall beim achten Lauf diagnostizierte das Team aus dem Westerwald einen Totalschaden.
Am Montag traf die neue Rohkarosse des Zuffenhausener Sportwagens frisch lackiert im Westerwald ein. "Wir werden alles daran setzen, unseren Porsche bis zum Rennen am Samstag neu aufzubauen", sagt Land. "Meine Jungs und ich müssen dazu noch einige Nachtschichten einlegen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen."
Deutlich gelassener blickt Manthey-Racing auf das vorletzte Rennen. Gestärkt durch zwei Siege in Folge sind Timo Bernhard (Dittweiler), Marcel Tiemann (Monaco) und Romain Dumas (Schweiz) im Porsche 911 GT3 RSR diejenigen, die es zu schlagen gilt. Tiemann startet zudem mit Georg Weiss (Monschau) und Michael Jacobs (Roetgen) auf einem weiteren Manthey-Porsche, der 2007 schon für einen Podiumsplatz gut war.
Der Wahlmonegasse könnte also gleich zwei Mal den Sprung auf das Podest schaffen. Diese Möglichkeit hat am kommenden Wochenende auch Uwe Alzen. Parallel zum Einsatz mit seinem Bruder Jürgen Alzen (beide Betzdorf) im Porsche 911 GT3 in der "Grünen Hölle" bestreitet der Ex-DTM-Pilot das Finale des Porsche Carrera Cups in Hockenheim. Ein gutes Resultat beim 31. DMV 250-Meilen-Rennen - wie zuletzt Platz zwei beim achten Lauf - wäre ein gutes Warm-up, denn in Deutschlands schnellstem Markenpokal will Alzen am Sonntag den Titel einfahren.
Alle acht Gesamtsiege gingen in diesem Jahr an Porsche. Was für den deutschen Sportwagenhersteller eine perfekte Saison darstellt, ist für die Mitbewerber in der Langstreckenmeisterschaft große Motivation. BMW, Lamborghini, Opel und V8STAR treten auch beim 250-Meilen-Rennen an, die Dominanz zu brechen, bislang mussten sich die Porsche-Jäger allerdings mit Podestplätzen begnügen.
Sollten die starken 911er straucheln, stehen Claudia Hürtgen (Aachen), Hans-Joachim und Johannes Stuck (Ellmau und Mauren) im BMW Z4 M Coupé genauso Gewehr bei Fuß wie Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé, Dirk Adorf (Hennef) und Hermann Tilke (Aachen) im Lamborghini Gallardo und Reinhold Mölig (Waldalgesheim) im V8STAR, um den Sieg zu erben.
Rechenspiele: Eine Reihe von Teams hegen Titelambitionen
Die Wertung in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft ist altbewährt: Die meisten Punkte erhält der Fahrer, der in seiner Klasse die meisten Gegner hinter sich lässt. Am Ende des Jahres werden die besten acht Ergebnisse zur Wertung herangezogen.
In den acht Läufen der Saison 2007 haben Andreas Mäder (Großkugel) und Reinhold Renger (Rothenburg/Tbr) mit konstanten Ergebnissen und vier Klassensiegen bislang die meisten Punkte eingefahren. Trotzdem könnte es für das Duo im Honda S2000 am Ende knapp werden.
Zwei Teams sind auf dem Vormarsch, die abgesehen von zwei schwachen Ergebnissen, aber aufgrund der größeren Teilnehmerzahl in ihren Klassen, bessere Chancen haben. Das Damoklesschwert hängt über Marco Wolf (Lohmar), Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (beide Hückeswagen). Das Kissling-Trio holte sich 2007 fünf Klassensiege in den am stärksten besetzten Klassen SP3 und H2 und verbuchte somit satte Punkte in der Fahrerwertung.
Dem gegenüber stehen zwei Ausfälle bei den Läufen vier und fünf, die Fritzsche/Fritzsche/Wolf zwingen weiter stark zu punkten, wollen sie um den Titel ein Wörtchen mitreden. Ein ähnliches Schicksal teilen die beiden Titelverteidiger und ebenfalls fünffachen Saisonsieger Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg), die nach einer Kollision beim letzten Rennen wertvolle Punkte einbüßten und zum zweiten Mal in diesem Jahr kein Topresultat erzielen konnten.
Die Tabelle könnte bei den zwei noch ausstehenden Rennen noch einmal ordentlich durcheinander gewürfelt werden, und so darf man auch Jörg Viebahn (Engelskirchen) und Stian Sorlie (Norwegen), Andre Picker (Minden) und Steffen Faas (Bad Wildbach) sowie Solist Christian Kosbu (Brachttal) nicht abschreiben, die auf den weiteren Tabellenpositionen lauern und unter bestimmten Voraussetzungen durchaus noch für den Titel in Frage kommen könnten.