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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spionage in der Formel 1 - Staatsanwälte ermitteln weiter



fritzmuellerde
11.10.07, 10:08
Spionage in der Formel 1
Staatsanwälte ermitteln weiter

In der Spionage-Affäre der Formel 1 will die Staatsanwaltschaft in Modena nach Weltmeister Fernando Alonso weitere Personen als Zeugen laden, darunter wohl auch WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton. Ohne konkrete Namen zu nennen, erklärte Staatsanwalt Giuseppe Tibis in der italienischen "Gazzetta dello Sport": "Wir werden noch andere Personen anhören. Schritt für Schritt schließt sich der Kreis."

Am Dienstag hatte Alonso als Zeuge aussagen müssen. Es geht um die Spionage-Affäre, in die sein Arbeitgeber McLaren-Mercedes und auch Ferrari verwickelt sind. Wie die italienische Sportzeitung schrieb, soll sich der spanische Pilot, der von mehreren Anwälten aus Spanien und Italien begleitet wurde, bei seiner Aussage angeblich von McLaren distanziert haben. Angesichts des heftigen verbalen Rundumschlags gegen die Teamleitung am vergangenen Wochenende beim Großen Preis von China wäre dies zumindest nicht verwunderlich. Ein Weggang von Alonso nach dieser Saison scheint unausweichlich.

Weitere Sanktionen denkbar

Wie die Zeitung weiter berichtete, habe Alonso das Justizgebäude um 12.00 Uhr betreten und es im 15.00 Uhr kommentarlos wieder verlassen. Staatsanwalt Tibis betonte, dass Alonso als Zeuge vernommen worden sei. Über die Aussagen des 26-Jährigen könne er selbstverständlich keine Angaben machen. Zum Abschluss könnten die Untersuchungen bis zum Jahresende kommen.

Die Sportgerichtsbarkeit hatte derweil schon Mitte September McLaren-Mercedes mit der Rekordgeldstrafe von 100 Millionen Dollar belegt und den britisch-deutschen Rennstall trotz dessen Unschuldsbeteuerungen aus der Konstrukteurswertung ausgeschlossen. Zudem soll nach der Saison der Wagen für 2008 genau inspiziert werden. Sollte festgestellt werden, dass sich Ideen von Ferrari darin befinden, drohen weitere schwere Sanktionen.

Spannung im Titelrennen

Ausgelöst worden war die Affäre von Mike Coughlan und Nigel Stepney, die beide von ihren Rennställen nach Bekanntwerden suspendiert wurden. So war der ehemalige McLaren-Chefdesigner Coughlan im Besitz eines 780-seitigen Ferrari-Dossiers. Bekommen hatte er es nach eigener Aussage vom ehemaligen Ferrari- Chefingenieur Stepney.

Sportlich betreten Alonso und sein interner Widersacher Hamilton sowie Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen am 21. Oktober beim Finale der Formel 1 zum letzten Mal in dieser Saison die Rennbühne. Vor dem 17. Lauf hat der Titelverteidiger vier Punkte Rückstand auf den Briten (107) im zweiten McLaren-Mercedes. Räikkönen ist Dritter mit 100 Punkten.

Quelle n-tv (http://www.n-tv.de/864227.html)