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fritzmuellerde
07.10.07, 12:46
Bundesliga: DFL will Vermarktung an Kirch vergeben - mit Bedingung

News (pk) Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" (kommende Ausgabe), den ehemaligen Medienzaren Leo Kirch mit der Vermarktung der Bundesliga zu beauftragen.

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Dienstag kommender Woche wolle die DFL den 36 Bundesliga-Klubs die Pläne für eine Zusammenarbeit mit Kirch vorlegen, hieß es in einer Vorabmeldung des Blattes am Samstag ohne Nennung von Quellen. DFL-Geschäftsführung und -Vorstand wollten bereits am Montag über den Vorschlag beraten. Zur Diskussion stehe dann, ob Kirch im Auftrag der Liga die Rechte für die nächsten drei Spielzeiten ab dem Jahr 2009 vertreiben dürfe. Ein Verkauf der Rechte sei nicht geplant, statt dessen solle die Agentur des Unternehmers nur mit Ausschreibung und Vergabe betraut werden. Die DFL wolle selbst die Hoheit über die Verträge mit den Sendern behalten, hieß es weiter.

Die DFL werde zudem die Vermarktung nur aus der Hand geben, wenn Kirchs Agentur deutlich höhere Einnahmen aus dem Rechteverkauf garantiere als die gut 440 Millionen Euro je Saison aus der letzten Vergaberunde, schreibt der "Spiegel". Aufgrund der Vorgeschichte des Pleitiers müssten umfangreiche Bankbürgschaften vorgelegt werden. Die Sorge der Fußball-Manager sei groß, "dass man am Ende mit einem Ofenrohr ins Gebirge guckt", wie ein nicht genannter Vereinschef dem Nachrichtenmagazin sagte. Die "Berliner Zeitung" berichtete übereinstimmend, dass den Clubs eine Garantie-Summe von 500 Millionen Euro in die Kassen gespült werden solle. Allerdings müssten auch in diesem Fall die Bundesliga-Rechte entsprechend den EU-Regularien in einem Bieterverfahren öffentlich ausgeschrieben werden.

Kirch selbst wolle Spiele und Zusammenfassungen in Zukunft auch einzeln an Kabelnetzbetreiber und Satelliten-Plattformanbieter verkaufen, um die Zahl der Kunden und die Einnahmen zu erhöhen. Auf Anfrage der SAT+KABEL am Samstag waren weder Kirch noch die DFL für eine Stellungnahme erreichbar. Unklar bleibt deshalb auch, ob der Medienkonzern EM.Sport Media (früher: EM.TV), an dem der Medienmogul beteiligt ist, eine maßgebliche Rolle spielt.

Mehr als fünf Jahre nach dem Zusammenbruch seines Medienimperiums hatte sich Leo Kirch Ende September erstmals wieder offiziell auf dem deutschen Medienmarkt betätig Der 80-jährige übernahm vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden rund 11,5 Prozent der Anteile an der EM.Sport Media AG, zu der unter anderem der Sportsender DSF und die TV-Produktionsfirma Plazamedia gehören. Im Gegenzug gab Kirch in zwei Schritten seine verdeckt gehaltenen Anteile von gut 36 Prozent an der Schweizer Highlight Communications an EM.Sport Media ab. Abgewickelt wurde das Tauschgeschäft, bei dem Kirch auch eine Barzahlung erhält, über sein Unternehmen KF15 (SAT+KABEL berichtete).

Quelle Sat und Kabel (http://www.satundkabel.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=25559&mode=thread&order=0&thold=0)