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fritzmuellerde
14.08.07, 16:58
Formel-1-Teams hadern mit Einheitselektronik

Die geplante Einführung der Einheitselektronik sorgt in der Formel 1 für mächtig Wirbel. Nach ersten Tests fielen die Urteile der Teams vernichtend aus – zumal die Spionage-Affäre ein Rolle spielt.

Die für 2008 geplante Einführung der Einheitselektronik in die Formel 1 sorgt für großen Ärger. Nach ersten Tests von Ferrari, Renault und Honda mit der Standardelektronik sei das Urteil vernichtend ausgefallen, berichtet das Fachmagazin «auto, motor und sport» am Dienstag auf seiner Internetseite. Probleme seien bei der Schaltung, der Motorsteuerung und der Gaspedalbetätigung aufgetreten. Ferrari habe die Tests mit der Elektronikbox schon nach wenigen Runden abgebrochen.

Senkung der Entwicklungskosten

Vor einem Jahr hatten sich die Teams auf die Einführung einer Standardelektronik zur kommenden Saison geeinigt, um die Entwicklungskosten zu senken und das Verbot von Fahrhilfen wie die Traktionskontrolle zu kontrollieren. Den Zuschlag zur Entwicklung der Elektronikbox erhielt ein Jointventure von Software-Riese Microsoft und der McLaren-Tochter McLaren Electronic Systems (MES).

Gerade diese Konstellation birgt wegen der Spionageaffäre zwischen Ferrari und McLaren-Mercedes einige Brisanz. Denn die Teams müssen an das McLaren-Tochterunternehmen MES Daten liefern, damit die Steuerung dem jeweiligen Motor und Getriebe angepasst werden kann.

Spionage-Affäre schwillt im Hintergrund

McLaren war am 26. Juli vom World Motorsport Council vom Vorwurf freigesprochen worden, geheime Ferrari-Daten im Besitz des suspendierten McLaren-Chefdesigners Mike Coughlan genutzt zu haben. Sollte sich allerdings herausstellen, dass der britisch-deutsche Rennstall Informationen von Ferrari doch verwendete, seien Strafen bis hin zum Ausschluss des britischen Teams aus der WM für 2007 und 2008 möglich. Am 13. September kommt es vor dem Fia-Berufungsgericht in Paris zu einer erneuten Verhandlung.

Ohne Daten von Ferrari kann MES die Software für die Einheits- Blackbox aber nicht entwickeln. McLaren argumentiere, dass es sich bei MES um eine eigenständige Tochterfirma handle, schrieb «auto, motor und sport». Das Fachmagazin sieht in der Konstellation einigen Zündstoff: «Was würde es für einen Aufschrei geben, falls beim Saisonauftakt beide Ferrari von Elektronikproblemen gebremst würden, die beiden McLaren aber ohne Probleme siegen würden?», fragte die Zeitschrift.

Briatore lehnt ab

Renault-Teamchef Flavio Briatore lehnt die Zusammenarbeit mit der McLaren-Tochterfirma MES wegen der Spionageaffäre kategorisch ab: «Wie soll ich einer Firma trauen, die in einen Spionagefall verwickelt ist?» MES würde unabhängig agieren, entgegnete McLaren.

Auch BMW-Motorsportchef Mario Theissen habe Zweifel, so «auto, motor und sport». «MES wird für jedes Team einen Techniker abstellen. Ich sehe es nicht gerne, wenn Leute von der Konkurrenz bei uns durch die Box laufen und alle Abläufe mitkriegen.» BMW habe bislang zwar nur Prüfstandstests mit der Einheitselektronik absolviert, doch schon da sei es zu Software-Problemen gekommen. Theissen: «Ich habe gehört, dass auf der Piste fahrsicherheitskritische Situationen aufgetreten sind.» Die FIA will hart bleiben. Die Standard-ECU komme. «Die Teams sperren sich immer gegen alles, was neu ist», sagte ein Fia- Mitarbeiter. (dpa)

Quelle netzzeitung (http://www.netzeitung.de/sport/formel1/711690.html)

hade13
15.08.07, 13:03
Also das ist ein absoluter Blödsinn, mit der Einheitselektronik.
Dann auch noch M$ mitbeteiligt, zeigen die Bildschirme in den Boxen,bei einem Fahrzeugfehler, einen Bluescreen, oder aber, kommt erst ein Bluscreen und dann der Fahrzeugfehler ?
Wenn die das Alles so normieren wollen, können sie gleich Einheitsmotoren und Chassis nehmen, denn dann hätte man eine echte Fahrerweltmeisterschaft.
Die verschiedenen Hersteller wechseln dann jährlich. Bei den Reifen haben sie es ja geschafft.Dadurch wird das dann ein schöner Einheitsbrei und für viele Beteiligte uninteressant.
Die F1 wird immer mehr zum Trauerspiel, die Einen beschei*en mit einem, illegalen, veränderlichen Unterboden und eigenen Lehren, die sich Ferrari, vor ein paar Jahren gebaut hat und die Anderen sollen spionieren.
Ich bin mir sicher, daß eh jede kleine Änderung der Aerodynamik von allen Konkurrenten fotorafiert und selbst getestet wird. Wenn ein Bolide am Haken hängt, kann man auch das Chassis ablichten.
Ich finde, die F1 hat in den letzten Jahren sehr viel von ihrer Anziehungskraft verloren und mit solchen, idiotischen, Maßnahmen holen sie die auch nicht wieder zurück.
Gruß hade13